Montag, 15. Februar 2016

Long Way Home - Chapter 38

Cait

Komm, wir müssen weiter. Mein Vater wird mich umbringen, wenn er erfährt, dass ich nicht regelmäßig zum Unterricht erscheine“, lachte ich. Ben versuchte mich immer noch davon zu überzeugen, weiterhin die Schule zu schwänzen. „Er muss es ja nicht erfahren“, erwiderte dieser. „Glaub mir, früher oder später findet er alles heraus und jetzt komm.“
Als ich meinen Blick von Ben abwand und wieder nach vorne blickte, blieb ich wie angewurzelt stehen. Vor uns standen vier Jungs, welche ich nur zu gut kannte. Mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen starrte ich diese an. Ich hätte niemals gedacht, dass ich sie jemals wiedersehen würde. Die vier sahen mich ebenso geschockt an, keiner wusste was er sagen sollte und Ben stand ahnungslos daneben. „Cait?“, fragte Ashton und kam einen Schritt auf mich zu. „Ähm... h-hey, was... macht ihr denn hier?“, fragte ich verwirrt und immer noch überrumpelt. Ich ließ meinen Blick über ihre Gesichter schweifen: Luke und Michael sahen mehr als verwundert aus, während Calum wohl noch nicht so richtig begriff, was hier genau vor sich ging – eben so wenig wie ich. Ich sah ihm in die Augen, doch er fixierte einen anderen Punkt. Ich folgte seinem Blick und bemerkte, dass er auf die verschränkten Hände von mir und Ben sah. Rasch zog ich meine Hand aus seiner – keinesfalls weil es mir peinlich war, viel mehr weil es eine Kurzschlussreaktion war, da ich nicht wusste, wie ich reagieren sollte. „Wir sind hier für einige Konzerte, aber jetzt lass dich doch erstmal umarmen“, antwortete Ash und schlang auch schon kurz darauf seine Arme um mich. Zögerlich erwiderte ich die Umarmung und versuchte meine Gedanken zu sortieren, was mir allerdings nicht sonderlich gut gelang. Ich hatte diese vier Jungs schon seit einem Jahr nicht mehr gesehen und jetzt sollte ich sie umarmen und so tun, als wäre nichts passiert? Doch vielleicht war es auch einfach besser so. Ich musste hier mit ihnen nur einen kleinen Smalltalk halten und dann könnte ich einfach wieder verschwinden. Ich hoffte nur inständig, dass ich dieses Mal nicht so lange brauchen würde, um sie wieder zu vergessen. Ash löste sich wieder von mir und schon kam Luke auf mich zu. „Wieso hast du dich denn nicht mehr bei uns gemeldet?“, fragte dieser, während er seine Arme um mich legte. „Ich... ähm... hatte viel zu tun“, meinte ich, bereute es aber gleich darauf wieder, weil das eine ziemlich schlechte Ausrede war und schloss als nächstes Michael in meine Arme. „Und warum bist du unter deiner Handynummer nicht mehr zu erreichen?“, nahm mich nun der rothaarige ins Kreuzverhör. Er hatte sich seine Haare mal wieder gefärbt, das hatte er ja früher auch schon immer getan und das rot stand ihm wirklich gut. „Ich hab eine neue Nummer, weil ich meine alte Sim-Karte verloren habe“, log ich. Oh Gott, ich war echt furchtbar schlecht im Ausreden finden. Daran musste ich definitiv noch üben. Als ich dann schließlich nach Michaels Umarmung vor Calum stand, wusste ich nicht so recht, was ich tun sollte. Wir waren damals schließlich nicht gerade im guten auseinander gegangen und wie sollte man sich seinem Ex-Freund gegenüber denn bitteschön verhalten? Doch letztendlich entschied ich mich dafür auch ihn mit einer kurzen Umarmung zu begrüßen. Diese Umarmung fiel zwar mehr als kalt aus, aber besser als gar nichts.
Als ich die Jungs dann schließlich alle begrüßt hatte, stellte ich mich wieder neben Ben, der mich immer noch verwirrt ansah. „Oh, tut mir leid. Ben, das sind Ashton, Luke, Michael und Calum – ähm... Freunde von früher. Jungs, das ist Ben – mein... Freund“, deutete ich auf die jeweilige Person und versuchte mir ein Lächeln auf zu zwängen. Damals nach meiner Trennung hatte ich Ben keine Namen verraten, weshalb er nicht wusste, dass Cal mein Ex-Freund war, was auch gut so war und auch so bleiben sollte. Ich hatte schließlich mit der ganzen Sache abgeschlossen und war nun neutral Calum gegenüber. Da interessierte es doch niemanden, was früher mal zwischen uns lief. Ben setzte ein Lächeln auf und reichte jedem von ihnen die Hand. Cal hatte am Anfang etwas gezögert und ihn mit einem skeptischen Blick von oben bis unten gemustert, doch am Ende hatte auch er ihm die Hand gereicht.
Freut mich euch kennenzulernen“, meinte Ben und legte seinen Arm um meine Taille. Zugegebenermaßen war mir das in diesem Moment vielleicht etwas unangenehm, aber er wollte nun mal verdeutlichen, dass ich zu ihm gehörte und die Jungs ihre Finger von mir lassen sollten. Wenn er nur wüsste...
Ja, ähm... ich glaub wir müssen dann jetzt auch weiter“, sagte ich, weil ich echt keine Lust hatte hier mit den Jungs einen auf beste Freunde zu machen. Andererseits fühlte ich mich ziemlich schlecht, weil ich diese Begegnung hier regelrecht abwürgte. Auch wenn mir Luke, Michael und Ashton rein gar nichts getan hatten, gehörten sie nun mal zu meiner Vergangenheit, welche ich nicht noch einmal durchleben wollte. „Wir müssen jetzt eigentlich auch zu einem Interview, aber wir können uns ja mal irgendwann die nächsten Tage treffen und ein bisschen quatschen. Schließlich ist viel Zeit vergangen. Willst du mir vielleicht deine neue Nummer geben?“, fragte mich Ash. Musste er mich das denn wirklich fragen? Nein, natürlich wollte ich ihm meine Nummer nicht geben. Allein wegen den Jungs hatte ich sie doch damals extra geändert, aber das konnte ich ihm ja wohl schlecht an den Kopf werfen. „Ähm... gib mir doch einfach deine und dann schreib ich dir“, schlug ich ihm vor, da ich das für die beste Lösung hielt. Für mich stand selbstverständlich schon fest, dass ich ihm sicherlich nicht schreiben würde. Mit einem Nicken nahm er mein Handy entgegen und speicherte seine Nummer ein, bevor er es mir wieder zurückgab. Die ganze Zeit über versuchte ich Calums Blick zu meiden und auch er war heute ungewöhnlich still. „Okay, dann macht' s gut“, meinte ich und winkte den Jungs noch einmal zu, ehe ich Bens Hand nahm und ihn hinter mir her zog. Die anderen riefen mir noch ein „Bis dann“ hinterher und schon war ich hinter der nächsten Ecke verschwunden und hoffte somit zu tiefst, dass dieses Treffen eine Ausnahme bleiben würde, denn es hatte in mir mal wieder ein totales Gefühlschaos angerichtet. Es war klar, dass ich dieses Treffen nicht gewollt hatte und dementsprechend überrumpelt war, doch irgendwie hatten die Umarmungen der Jungs wieder dieses Gefühl von Geborgenheit hervor gerufen. Nein, Cait! Du hast damit abgeschlossen. Diese Jungs bedeuten dir gar nichts mehr, versuchte ich diesen Gedanken zu verdrängen. Stimmt, ich empfinde ihnen gegenüber gar nichts mehr – oder vielleicht doch? Nein!

-----------------------------------------------------------------------------------
 
Okay, zugegeben bin ich nicht wirklich zufrieden mit diesem Kapitel, aber ich wollte euch einfach nicht noch länger warten lassen. Vielleicht wird es also nochmal in den nächsten Tagen überarbeitet und dann lade ich es nochmal neu hoch. Hoffentlich ist das nicht allzu schlimm für euch und es gefällt euch trotzdem ein bisschen. :)
Lg. Janina♥

1 Kommentar:

  1. ist doch ein gutes Kapitel. bin mega froh dass du es doch hochgeladen hast♥

    AntwortenLöschen