Samstag, 20. Dezember 2014

Wherever You Are - Kapitel 14

Amy
 
Harrys Grinsen konnte wirklich nichts Gutes verheißen. Ich glaube, dass Chloe das auch wusste, denn sie sah nicht sehr begeistert aus. Und tatsächlich war Harrys Forderung alles andere als gut: „Also: du und ich 30 Minuten im Schlafzimmer.“ „Was? Auf gar keinen Fall!“, rief Chloe empört. „Chloe? Die Flasche hat gesprochen“, mischte sich Michael mal wieder ein. „Klappe! Dieser Spruch geht mir jetzt schon tierisch auf die Nerven“, sagte sie genervt. Einerseits konnte ich sie verstehen aber auf der anderen Seite hatte Mike recht.
„Was macht ihr denn dann im Schlafzimmer?“, Luke sah besorgt aus. „Uns wird da schon was einfallen oder?“, Harry blickte frech grinsend zu Chloe. „30 Minuten und keine Sekunde länger. Und sobald du mir zu nahe kommst, klatsch ich dir eine“, seufzte sie. Die beiden standen auf und machten sich auf den Weg nach oben. Ich hörte nur noch ein: „Hab ich dir nicht gesagt, dass du deine Finger bei dir lassen sollst?!“ von Chloe und dann waren sie aus meiner Sichtweite verschwunden.
„Können wir weitermachen?“, Ash blickte fragend in die Runde. „Ja klar, aber eigentlich müsste Chloe ja jetzt drehen“, meinte Michael. „Ich übernehm' das für sie“, sagte ich und schnappte mir die Flasche. Ich drehte sie und es schien, als würde sie nie mehr stehenbleiben wollen. Als die Flasche dann aber doch endlich zum Stehen kam, zeigte sie auf den Jungen mir gegenüber. Sie zeigte auf Niall. Bei ihm musste ich gar nicht lange überlegen. „Küss mich“, sagte ich leicht verführerisch. Oh man, bei mir hatte der Alkohol dieses Mal auch seine Spuren hinterlassen. Niall zögerte am Anfang leicht und sah etwas schockiert aus. Doch dann beugten wir uns vor und pressten unsere Lippen fest aufeinander. Dieser erst schüchterne Kuss verwandelte sich in einen leidenschaftlichen und verspielten. Er schmeckte nach Erdbeeren und Limonen. Ich wünschte mir, dass dieser Kuss niemals enden würde. Ich meine wie oft bekommt man schon die Chance mit Niall Horan herumzuknutschen?
„Ihr könnt jetzt auch wieder aufhören“, unterbrach uns schließlich Calum. Niall und ich lösten uns voneinander und ich blickte Calum in die Augen. Er sah verletzt aus. So verletzt sah er bisher noch nie aus. Ich erinnerte mich an unseren Kuss. Ich dachte, ich könnte mich etwas mit Niall ablenken und so Calum vergessen. Doch es klappte nicht und ich konnte auch nicht leugnen, dass ich bei dem Kuss mit Calum eindeutig mehr Gefühle und Schmetterlinge im Bauch hatte und er einfach tausendmal besser war. Irgendwie hatte ich jetzt auch ein schlechtes Gewissen. Doch eigentlich hätte ich das gar nicht haben müssen, ich war ja schließlich nicht mit Calum zusammen. Und außerdem denkt ja auch keiner an meine Gefühle. Ich war auch verletzt. Ich wollte Calum unbedingt für mich und einfach seine Nähe spüren, aber das ging nicht, weil er halt einfach in einem Tourbus lebte und alles zum Scheitern verurteilt war.
So recht verstand ich mein Vorgehen allerdings auch nicht. Ich meine Niall und Calum waren so verschieden wie Tag und Nacht. Sowohl vom Äußerlichen, als auch vom Charakter her. Wie schaffte ich es also beide toll zu finden?
„Kommt jemand mit tanzen?“, fragte ich in die Runde, weil ich keine Lust mehr auf das Spiel hatte, da ich bemerkte, dass ich Calum gerade wohl ziemlich verletzt haben muss. Wow, du kennst die Jungs gerade mal ein paar Tage und schon versaust du dir wieder alles. Super gemacht Amy, dachte ich mir. „Ja, klar“, Luke reichte mir seine Hand und half mir somit hoch. Wahrscheinlich hatte auch er die Nase voll von diesem Spiel.

„Willst du noch was trinken?“, fragte mich Luke, als wir gerade auf dem Weg zur Tanzfläche waren. „Gerne“, erwiderte ich. Wir gingen in die Küche und suchten nach etwas Alkohol. Hier war es nicht so laut und der perfekte Ort, um sich zu unterhalten. „Du magst Chloe oder?“, fragte ich, während Luke die Schränke durchsuchte. „Sehr sogar, aber ich weiß nicht wie ich es ihr sagen soll und außerdem ist sie jetzt mir Harry im Schlafzimmer und wer weiß was die da alles treiben.“ „Hör mal: Chloe wird Harry bestimmt nicht an sich ran lassen und außerdem sind die 30 Minuten fast vorbei“, versuchte ich ihn zu beruhigen. „Und was wenn doch?“ „Wird sie nicht. Ich kenn' sie gut genug... glaube ich“, jetzt kamen selbst mir Zweifel. Ich hatte das Gespräch von vorhin im Kopf. Sie fand Harry zwar ziemlich aufdringlich, aber auch gut aussehend, deshalb konnte alles mögliche in diesem Zimmer passiere. Es stand ihnen alles offen. „Komm' lass und tanzen gehen“, sagte ich, um Luke etwas abzulenken. Er reichte mir noch ein Bier und wir machten uns wieder auf den Weg in Richtung Tanzfläche...

*

Oh man, hab' ich einen Schädel, dachte ich mir, als ich am nächsten Morgen meine Augen aufschlug. Ich blinzelte ein paar Mal, um mich an die grelle Herbstsonne, welche zum Fenster herein schien, zu gewöhnen. Wo war ich nur und wieso um Himmelswillen trug ich Calums Beanie und Nialls Jacke? Ganz ruhig bleiben. Das ist jetzt alles bestimmt nicht wahr und wenn doch, dann hast du wenigstens das bekommen was du wolltest: Nialls Jacke, versuchte ich mich zu beruhigen.
Ich betrachtete eindringlich meine Umgebung. Ich befand mich in einem großen Bett und meine Schuhe lagen irgendwo in dem Zimmer herum. Gestern Abend musste ich echt ein bisschen zu viel getrunken haben. Das war aber äußerst komisch, denn sonst war ich nie so anfällig, wenn es um Alkohol ging.
Ich versuchte mich aufzurappeln und schnappte mir meine Schuhe. Ich bemerkte, dass ich mich im oberen Stockwerk befand. Langsam, damit ich nicht hinfiel, weil mir so schwindlig war, machte ich mich auf den Weg nach unten. Ich war schon fast an der Haustür angekommen, als ich über ein paar leere Glasflaschen stolperte und einen riesigen Lärm veranstaltete „Scheiße“, fluchte ich. „Oh, hey Amy. Du bist noch hier?“, Zayn streckte seinen Kopf aus der Küche hinaus: „Ich mach' gerade Kaffee. Willst du auch eine Tasse?“ „Eigentlich wollte ich gerade gehen, aber eine Tasse Kaffee gegen den Kater würde bestimmt nicht schaden“, antwortete ich und begab mich in die Küche. Ich setzte mich an den Tisch und bekam auch schon eine Tasse gereicht, welche ich dankend annahm. „War gestern eine ganz schön krasse Party was?“, Zayn lächelte mir zu. „Aber sowas von“, entgegnete ich. „Und du warst jetzt also die ganze Nacht hier?“ „Ich denke schon, da ich ja hier aufgewacht bin.“ „Wie du denkst schon?“, fragte mich Zayn. „Naja, ich habe irgendwie einen totalen Filmriss. Das Letzte, an das ich mich erinnern kann, war, dass ich mit Luke getanzt habe“, meinte ich: „Hast du vielleicht noch irgendetwas gesehen was mir dabei helfen könnte heraus zu finden was gestern Nacht noch passiert ist?“ „Nein, leider nicht. Ich weiß nur noch, dass du viel getrunken hast und ziemlich voll warst“, antwortete er. „Und weißt du denn wo Chloe ist?“ „Nein, tut mir Leid“, sagte Zayn. „Okay, trotzdem danke. Ich schätze ich sollte dann mal ins Hotel gehen und gucken, ob sie vielleicht da ist“, ich stand auf und umarmte Zayn noch zum Abschied. „Mach' s gut und viel Glück bei der Suche“, sagte er noch, bevor ich die Haustür hinter mir schloss.

Den ganzen Weg lang versuchte ich mich verzweifelt daran zu erinnern was gestern passiert sein könnte. Allerdings wollte es mir nicht einfallen.
Wie bin ich in dieses Bett gekommen? Hat mich jemand dort hingebracht und wenn ja wer? Was ist, wenn ich Chloe jetzt nicht finde? Und wie kam ich an Calums Beanie und Nialls Jacke?, diese und viele andere Fragen schwirrten durch meinen Kopf und verursachten höllische Kopfschmerzen. Außerdem machte ich mir auch große Sorgen um Chloe, da sie ja viel stärker auf den Alkohol reagierte und letzte Nacht nicht gerade wenig getrunken hatte. Wieso musste ich auch mein Handy im Hotelzimmer liegen lassen?! Ich könnte Chloe jetzt bequem anrufen und sie fragen wo sie ist, aber das Schicksal hatte es mal wieder nicht gut mit mir gemeint.

Der Weg kam mir wie eine lange Wanderung durch die eisige Antarktis vor. Es war verdammt kalt und ich begann schon langsam zu zittern. Ich war nun schon beinahe vierzig Minuten unterwegs und heilfroh, als ich dann endlich im Hotel ankam. Ich hatte wirklich keine Lust jetzt noch auf den Fahrstuhl zu warten und so beschloss ich die Treppe zu nehmen.
Ich öffnete die Zimmertür und war überglücklich, als ich Chloe friedlich schlafend vorfand. Allerdings war sie nicht alleine...


5 Kommentare:

  1. Ich find die Story echt klasse und will unbedingt wissen wie es weitergeht!

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  2. Bitte schreibt schnell weiter ich liebe diese geschichte so dooooooollllllll

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  3. Bin gespannt was als nächstes passiert! ...;)

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  4. Wann schreibt ihr weiter? Die Story ist nähmlich richtig toll

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  5. Wow wirklich unglaublich coole story❤ wann geht sie weiter?❤

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