Sonntag, 29. Dezember 2013

Wherever You Are - Kapitel 2

Amy

Chloe?“, ich fuchtelte mit meinen Händen vor ihrem Gesicht herum und muss sie wohl aus ihren Gedanken gerissen haben. „Ähm, was?“, fragte sie mich verwirrt. „Ich hab' dich gefragt, ob du die Jungs genau so toll findest wie ich.“ „Jaja klar“, antwortete sie hastig. „Das klingt aber nicht so überzeugend“, lachte ich. „Doch und jetzt sei leise. Ich will ihnen weiter zuhören“, zischte sie mich an. „Schon gut“, ich wusste, dass das keineswegs böse von Chloe gemeint war und kümmerte mich deshalb auch nicht weiter darum. Sie war bloß etwas, naja, temperamentvoll.

Ich betrachtete die Jungs und mir kam es so vor, als ob ich sie schon einmal irgendwo gesehen hätte. Ich konnte mich bloß nicht mehr daran erinnern wo.

Die Jungs sahen alle echt gut aus, aber einer fiel mir besonders auf. Er hatte schwarze Haare, funkelnde braune Augen und lächelte ununterbrochen. Als er dann seinen Part sang, trafen sich unsere Blicke. Sofort überkam mich ein merkwürdiges Gefühl. So etwas hatte ich zuvor noch nie. Ich konnte das Gefühl nicht wirklich definieren, aber ich wurde auf jeden Fall aufgeregter und mein Herz machte einen Satz.
'Liebe auf den ersten Blick'? An so etwas glaube ich eigentlich nicht, aber in diesem Moment sollte sich alles ändern...

Auch in ihm musste wohl etwas passiert sein, denn wie es schien, hatte er für kurze Zeit den Songtext vergessen. Doch als ihn dann sein Freund neben ihm anstupste, trennten sich unsere Blicke und er sah seinen Kumpel an, der ihm einen verwirrten Gesichtsausdruck schenkte. Schnell sang er weiter und auch ich senkte meinen Blick. Ich wollte schließlich nicht, dass er wegen mir noch einmal den Text vergisst.

Ich lauschte weiter der Musik und genoss sie einfach. Doch ich konnte mich nicht wirklich zusammen reißen und guckte den Jungen immer wieder an. Auch er sah hin und wieder zu mir rüber.
Die ganze Zeit über stellte ich mir die Frage: Wer sind diese Jungs und woher kannte ich sie?

Ich schaute zu Chleo, die gebannt zu den Jungs guckte und plötzlich breitete sich Angst in meinen ganzen Körper aus. Ich dachte daran, dass sie vorhin so abwesend war. Was war, wenn sie den schwarzhaarigen Jungen auch bemerkt und sie ihm gegenüber genau das gleiche Gefühl hatte wie ich?
Ach Quatsch! Hör doch auf damit Amy!, dachte ich mir: Mein Gott! Du kennst noch nicht einmal seinen Namen! Sei doch nicht so dumm! Selbst wenn Chloe diesen Jungen auch so gutaussehend findet, dass kann dir doch vollkommen egal sein.
Und damit hatte ich vollkommen Recht. Sofort ließ ich diesen dämlichen Gedanken wieder fallen und hörte weiter der unglaublichen Stimme zu. Ich wusste selber, dass dieser Gedanke gerade eben völlig absurd war und sich kein Junge dieser Welt zwischen uns stellen könnte.
Doch so hatte ich noch nie bei einem Jungen reagiert. Irgendetwas musste da in mir passiert sein – ich wusste nur noch nicht genau was es war...


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